Poor Boys Home
Poor Boys Fotos
Poor Boys Allerlei



Mitglieder der Band waren (v.l.n.r.) :   

Gerhard Frey, Drums, Voc;               Friedel Konrad, Bass, Voc;

Gerhard Müller, Sologuitar, Voc;    Roland Schreitmüller, Rhythmusguitar, Voc. 

Gegründet wurden die "Poor Boys" irgendwann im Oktober 1966. Eines Freitagabends  wurde ich (der 2. von rechts) von Gerhard Frey in Mosbach am Bahnhof mit den Worten "Wir hewwe ä Band gegründet. Machsch mit?" abgeholt. Na klar wollte ich! Also ging's zum ersten Treffen mit den zwei anderen Unbekannten nach Dallau (Gerhard kannte ich ja schon von der Lehrzeit beim Fernmeldeamt in Mannheim). Ich hatte zu diesem Zeitpunkt "nur" eine Wanderklampfe - konnte aber, dank einer Musikschulausbildung in früheren Jahren, schon ganz passabel spielen. Bei Friedel und Roland sah das ganz anders aus. Die hatten sich zwar "elektrische" Gitarren zugelegt, aber mit der Beherrschung der Instrumente doch ihre Schwierigkeiten. An diesem Abend wurde einfach festgelegt wer welches Instrument spielt. Roland hatte sich zwar eine Bassgitarre gekauft, musste aber mit Friedel tauschen, weil er schon einige Griffe auf der Gitarre kannte. Immerhin war auch er musikalisch "vorbelastet". Er konnte außerdem noch Akkordeon spielen. Friedel übernahm den Bass und Gerhard Frey sollte unser Drummer werden - obwohl er viel lieber ein Keyboard bedient hätte. Aber Keyboards waren zu dieser Zeit unermesslich teuer  -  und Geld hatten wir damals alle nicht. Und außerdem hätten wir uns dann noch einen Schlagzeuger suchen müssen. So kam dann auch unser Bandname zustande. Die "armen Jungs" bekamen einen englischen Namen (englisch war modern) und das Anfangsstück   - jede Band hatte ihr Anfangsstück -  für unsere geplanten Auftritte war dann auch gleich gefunden:                       "Poor Boy" von den Lords sollte es sein. So richtig geprobt wurde in der Anfangszeit auch noch nicht. Wir mussten uns erst mal richtig kennen lernen. Mit der Zeit war es dann so, dass wir richtige Freunde wurden und nichts hätte uns auseinander bringen können. Zwischenzeitlich wurden die verschiedenen Titel zusammengesucht, die wir spielen wollten. Als wir dann alle Wünsche der Bandmitglieder unter einen Hut gebracht hatten ging's endlich los mit der Proberei. Außerdem hatte ich mir - endlich - auch eine E-Gitarre (gebraucht für 150,-DM) kaufen können. 

Ein Schlagzeug und Verstärker für unsere Gitarren hatten wir natürlich immer noch nicht und deshalb bestand unser "Equipment" während der Proben, in Friedels Jugendzimmer, aus zwei alten Radiogeräten, die als Verstärker für die Gitarren dienten und einer alten Tischplatte ("wege 'em Sound") als Schlagzeugersatz.  Gesangsanlage  und Mikrophone - Fehlanzeige!  Das hat zumindest die Stimmen gestärkt. Geprobt wurde jedes Wochenende - immer am Samstag. Wenn es notwendig wurde - und es war oft nötig - wurde auch mal Freitag und Samstag geprobt. Als wir dann im Laufe der Zeit immer besser wurden und das Zusammenspiel so gut klappte, dass man die verschiedenen Titel auch anhören konnte - zogen wir um in den "Krone"-Saal. Dort fanden dann - immer am Samstag - "öffentliche" Proben mit Publikum statt. Den Wirt hat's gefreut und wir verloren so unsere Scheu vor Leuten zu spielen. Natürlich wurde auch das mit dem Equipment langsam besser. Gerhard Frey bastelte in seinen vielen Nachtschichten auf dem Sender Donebach Bassverstärker, Boxen und Gesangsanlage zusammen. Die Gitarristen bekamen einen professionellen Gitarrenverstärker von ECHOLETTE (Showstar-S40 plus Box ET 40 mit satten 40 Watt Musikleistung und zwei Eingängen). Nach und nach kamen Mikrophone (Sennheiser und ECHOLETTE)  und diverse Kleinteile dazu. Irgendwann, kurz vor Weihnachten, überraschte uns Gerhard Frey mit einem "richtigen" Schlagzeug. Ab jetzt wurde noch intensiver geübt, denn wir wollten endlich vor richtigem Publikum spielen.

Am 20. März 1967 (Ostermontag) war es dann endlich soweit!  

Der erste"öffentliche"Auftritt!         

 Der "Krone"-Saal in Dallau war, dank Mund zu Mund Propaganda, proppenvoll. Das Anfangsstück (Poor Boy von den Lords) klappte gleich gut und so wurden die verschiedenen Titel einfach, wie in der Probe "heruntergespielt". Na ja, so einfach war's dann doch nicht - wenn nur das verdammte Lampenfieber nicht gewesen wäre. Zwischendurch schlichen sich halt doch, ab und zu, ein paar Fehler ein. Aber dem Dallauer Publikum gefiel es trotzdem - hatten sie ja jetzt ihre eigene (Dorf-) Band.

Die Poor Boys traten danach noch zwei mal (in der Sulzbacher Sporthalle und nochmal in der "Krone" in Dallau) auf. Warum sich die Poor Boys auflösten, weiss man heute nicht mehr so genau.


Top